Über uns
Warum das NJH?
Seit dem 7. Oktober 2023 hat der Antisemitismus an Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz dramatisch zugenommen. Zahlreiche jüdische Studierende, Lehrende und Hochschulmitarbeiter fühlen sich an ihren Universitäten nicht mehr sicher. Viele verbergen ihre jüdische Identität und meiden den Campus aus Angst vor Anfeindungen.
Das Dokument des Deutschen Bundestages (Drucksache 20/10973) belegt, dass antisemitische Straftaten seit dem 7. Oktober 2023 stark angestiegen sind. Es wurden 4.782 antisemitische Straftaten bei RIAS gemeldet, 83% mehr als im Vorjahr. 2.782 davon wurden zwischen dem 7. Oktober und dem 31. Dezember 2023 gemeldet. Bei einer Gruppe von nur weniger als 200.000 Juden in Deutschland bedeutet dies eine erhebliche Belastung des Einzelnen. Die Zunahme zeigt darüber hinaus die dringende Notwendigkeit, den Schutz und die Unterstützung jüdischer Gemeinschaften an Hochschulen zu verstärken.
Ziele des NJH
Das NJH wurde Ende 2023 gegründet, um jüdischen Hochschullehrenden eine Plattform und Stimme zu geben. Der Verein und das Netzwerk, bestehend aus über 160 Mitgliedern.
Leitung des NJH
- Prof. Dr. Julia Bernstein
(Frankfurt University of Applied Sciences) - Prof. Roglit Ishay
(Musikhochschule Freiburg) - Dr. Orna Freifrau von Fürstenberg
- Prof. Dr. Dani Kranz
(El Colegio de Mexico, Mexiko Stadt/1. Vorsitzende Präsenzen – Netzwerk jüdische Gegenwartsforschung e. V., Deutschland) - Dr. Ilja Kogan
(TU Chemnitz) - Prof. Dr. Haya Schulmann
(Goethe-Universität Frankfurt) - Prof. Dr. Guy Katz
(Hochschule München)
Wir möchten …
- Bewusstsein schaffen
Aufklärung über den zunehmenden Antisemitismus, insbesondere den Israel-bezogenen Antisemitismus an Hochschulen. - Zusammenarbeit
Entwicklung und Umsetzung effektiver Konzepte zur Bekämpfung von Antisemitismus gemeinsam mit Hochschulleitungen und anderen Statusgruppen. - Austauschplattform
Bereitstellung einer Plattform für den Austausch zwischen jüdischen Hochschullehrenden und Vernetzung mit den maßgeblichen nationalen und internationalen Institutionen an Hochschulen, in Politik und Gesellschaft. - Unterstützung jüdischer Studierender
Kooperation mit jüdischen Studierenden und Unterstützung durch Anlaufstellen und Mentoring. - Veranstaltungen und Studien
Organisation hochschulübergreifender Veranstaltungen und Initiierung und Durchführung von Studien zu jüdischem Leben, Identitäten und der Bekämpfung von Antisemitismus.
Work in Progress
Im Rahmen des von der CDU/CSU-Fraktion am 09. April 2024 in den Bundestag eingebrachten Antrags wurde gefordert „dass die nachfolgenden Ziele des ‚Netzwerks jüdischer Hochschullehrender in Deutschland, Österreich und der Schweiz‘ aufgegriffen und bestmöglich unterstützt werden…“.
Das NJH befindet sich im stetigen Austausch mit Mitgliedern des Bundestags, einiger Landtage, sowie verschiedenen Bundes- und Landesministerien, um effektive Strategien gegen Antisemitismus zu etablieren. Derzeit arbeitet NJH insbesondere daran:
– Anlaufstellen für Opfer von Antisemitismus an Universitäten einzurichten,
– Handreichungen für Hochschulen zum Kampf gegen Antisemitismus zu erstellen,
– Richtlinien die Anforderungen an Antisemitismusbeauftragte betreffend zu erarbeiten.
Offener Brief des NJH
Am 2. Mai 2024 veröffentlichte das NJH einen offenen Brief, der von über 500 Hochschullehrenden unterzeichnet wurde. Dieser fordert eine klare Verurteilung und Bekämpfung des Antisemitismus an Hochschulen durch:
- Präventive Maßnahmen wie Aufklärung, Bildung und Schulungen.
- Repressive Maßnahmen wie Strafanzeigen, Disziplinarmaßnahmen und die Ausübung des Hausrechts.
- Kurz-, mittel- und langfristige Aufklärungsmaßnahmen über antisemitisch geprägte Desinformation und Verschwörungserzählungen.
- Organisation von Veranstaltungen zu jüdischem und israelischen Leben in der Gegenwart aus jüdischer Perspektive.
Unterstützung und Kontakt
Wir möchten gemeinsam mit der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und den weiteren maßgeblichen Institutionen in Politik und Gesellschaft Wege finden, um die Bekämpfung des Antisemitismus umzusetzen. Dabei ist es essentiell jüdische Perspektiven besonders zu berücksichtigen
Für weitere Informationen kontaktieren Sie uns direkt per E-Mail oder über unser Kontaktformular. Gemeinsam können wir gegen Antisemitismus an unseren Hochschulen vorgehen und eine sichere und respektvolle Umgebung schaffen.