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Solidarität mit Prof. Dr. Guy Katz und anderen Betroffenen

    Frankfurt, 23.10.2025

    Das Netzwerk Jüdischer Hochschullehrender verurteilt die anhaltenden persönlichen Angriffe gegen unseren Kollegen Prof. Dr. Guy Katz aufs Schärfste.

    Professor Katz gehört zu den aktivsten Mitgliedern unseres Netzwerks und hat im Freistaat Bayern zahlreiche öffentlichkeitswirksame Initiativen zur Unterstützung der von der Hamas entführten israelischen Geiseln, zum Kampf gegen Antisemitismus und zur Solidarität mit Israel gestartet. Dafür wird er auf Social Media und in der Öffentlichkeit diffamiert, beleidigt und bedroht. Ähnlich ergeht es vielen Kolleginnen und Kollegen im deutschsprachigen Raum, die von gezielten Online-Kampagnen, öffentlicher Diffamierung, beruflichem Druck und Versuchen, sie mundtot zu machen, berichten.

    Mit großer Sorge beobachten wir eine zunehmende Tendenz, jüdische und israelische Akademiker*innen zu diskreditieren, ihre wissenschaftliche Kompetenz in Frage zu stellen oder ihnen vorzuwerfen, sie würden unter dem Deckmantel der Forschung eine „rassistische Gesinnung“ verbreiten oder die „Verteidigung eines faschistischen Staates“ betreiben. Dabei wird das Wort „Zionist“, das die Überzeugung vom Existenzrecht eines jüdischen Staates im Nahen Osten beschreibt, allein oder in verschiedenen Kombinationen als antisemitisches Schimpfwort missbraucht.

    Diese Form der Hetze zielt darauf ab, jüdische und israelische Stimmen aus dem wissenschaftlichen Diskurs zu drängen und ihnen ihre Legitimität abzusprechen. Sie ist nicht nur ein Angriff auf einzelne Personen, sondern ein Angriff auf akademische Freiheit, wissenschaftliche Redlichkeit und demokratische Diskussionskultur.

    Wir erklären unsere Solidarität mit allen Kolleg*innen, die Ziel solcher Hetze geworden sind, und rufen Universitäten, Forschungseinrichtungen und Fachgesellschaften dazu auf, sich klar und aktiv gegen antisemitische, rassistische und delegitimierende Angriffe zu positionieren – auch dann, wenn sie intellektualisiert oder pseudowissenschaftlich daherkommen.

    Wissenschaftliche Freiheit endet dort, wo Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Identität oder politischen Zuschreibungen diskreditiert und bedroht werden.


    Der Vorstand des Netzwerks Jüdischer Hochschullehrender in Deutschland, Österreich und der Schweiz (NJH)
    Prof. Dr. Julia Bernstein
    Prof. Roglit Ishay
    Dr. Ilja Kogan


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