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PRESSEMITTEILUNG 01.02.2024

    Frankfurt am Main, 1. Februar 2024

    Kontakt: Deidre Berger, Julia Bernstein, Roglit Ishay, Haya Schulmann, Michael Waidner

    In Deutschland, Österreich und der Schweiz hat der Antisemitismus an Hochschulen seit dem 7. Oktober dramatisch zugenommen. Zahlreiche jüdische Studierende, Lehrende und andere Hochschulangehörige fühlen sich an ihren Hochschulen nicht mehr sicher. Einige bleiben aus Angst oder aus Sicherheitserwägungen dem Campus fern, manche können nur mit Personenschutz dort arbeiten. Viele verbergen ihre jüdische Identität und trauen sich angesichts der massiven antiisraelischen Proteste nicht mehr, ihre Meinung frei zu äußern.

    Um diesem zunehmenden Antisemitismus entgegenzutreten und den jüdischen Hochschullehrenden ein Forum, eine Stimme und die Möglichkeit für gemeinsames Auftreten zu geben, haben sich Ende 2023 Professor*nnen und Lehrbeauftragte aller Fachrichtungen an Universitäten und Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengefunden.

    Das Netzwerk umfasst derzeit mehr als 70 Hochschullehrende und wird von den oben genannten Gruppe koordiniert.

    Es hat sich zum Ziel gesetzt:

    ● Das Bewusstsein für den grassierenden Antisemitismus in all seinen Formen, insbesondere den israelbezogenen Antisemitismus, an Hochschulen zu schaffen.
    ● Zusammen mit Hochschulleitungen und den anderen Statusgruppen effektive Konzepte zum Kampf gegen Antisemitismus und für das jüdische Leben an Hochschulen und in der Forschung zu erarbeiten und gezielte Maßnahmen umzusetzen, in Anlehnung an die Nationale Strategie der Bundesregierung gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben.
    ● Eine Austauschplattform für die jüdischen Hochschullehrenden bereitzustellen, und diese auch mit anderen nationalen und internationalen Gruppen zu vernetzen.
    ● Die Zusammenarbeit mit jüdischen Studierenden und jüdischen Angehörigen der anderen Statusgruppen an Hochschulen zu suchen und diese durch Anlaufstellen und Mentoring zu unterstützen.
    ● Hochschulübergreifende Veranstaltungen und Studien zu fördern und zu organisieren, die Themen des jüdischen Lebens, der jüdischen Identitäten und der Analyse und Bekämpfung des Antisemitismus betreffen.

    Gerne möchten wir gemeinsam mit der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) effektive Wege suchen, um die Ziele der Pressemitteilung der HRK für die Bekämpfung des Antisemitismus vom 15. November 2023 umzusetzen. Dabei müssen jüdische Perspektiven auf Antisemitismus auf dem Campus in besonderer Weise berücksichtigt werden.

    Alle jüdischen Hochschullehrenden an Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die dem Netzwerk beitreten und es unterstützen möchten, sowie als Gäste alle, die sich der Sache besonders eng verbunden fühlen, sind eingeladen, eine E-Mail zu senden oder eine der o.g. Personen zu kontaktieren.

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